Es steht immer noch da

Es ist sogar noch ein kleines „Plus“ hinzugekommen: „+ Schweine“. Das Hausbeschriftungswesen entwickelt sich.

Am 4.01. hatte ich nach den „Silvesterrandalen“ in Berlin, bei denen Polizisten und andere Menschen, insbesondere Feuerwehrleute (und -Leutinnen), Sanitäter und Notärzte, von außer Rand und Band geratenen Chaoten attackiert wurden, den Beitrag „Bullen sind Mörder!“ auf dieser Webseite veröffentlicht. Am Ende hatte ich geschrieben: „Ich beobachte das und sage Ihnen – in sagen wir einem Monat – Bescheid, ob diese Hassbotschaften in Leipzig immer noch an Häuserwänden prangen.“

Ich bin etwas spät dran. Inzwischen sind mehr als drei Monate vergangen und natürlich prangen sie noch. Ich kenne meine politische Klasse, die dieses Land regiert. Zu ihr gehören die CDU, zum großen Teil auch die CSU, die SPD, die Grünen, die FDP und zum Teil die Linken, nämlich die ohne die Wagenknecht-„Fraktion“. Ihr Hauptkennzeichen ist die Verlogenheit. So kommt es mir jedenfalls in Bezug auf die Bedrohung und Verunglimpfung von Menschen vor. Da wird ganz deutlich mit zweierlei Maß gemessen. Die, die sich für „menschlich gut“ halten, finanzieren mit den Steuern der Bürger einen riesigen Apparat der politischen Bildung, um angeblich gegen Hass („Hate“), Rassismus und Diskriminierung vorzugehen und lassen zugleich die öffentliche Äußerung von Hassbotschaften gegen die „eigenen Leute“ (nicht nur Feuerwehr-) zu. Wie nennt man das gerade noch mal? Ich glaube: Hetze.

Ich möchte die Versuchsbedingungen des Experiments, von dem ich im Beitrag „Bullen sind Mörder“ sprach, ein wenig verändern: Mich würde nun interessieren, wie lange die Hassbotschaft weiter an der Hauswand prangt, wenn es heißt: „CDU-Politiker sind Mörder!“ Das ist natürlich ein reines Gedankenexperiment, mehr nicht. Aber es ist nicht unlogisch: Wenn eine Regierung – und die Polizei ist Ländersache -, wenn also eine CDU-Regierung es zulässt, dass Beamte, die für sie den Kopf hinhalten, auf diese Weise verunglimpft werden, dann tragen sie zu einer gesellschaftlichen Atmosphäre bei, in der das Leben von Polizisten und (anderen) Rettungskräften gefährdet ist.

Sonst wird doch ständig und sofort von „geistiger Brandstiftung“ geredet, wenn z.B. Flüchtlinge bedroht und überfallen werden. Das war in Deutschland vor Jahrzehnten das größere Problem, inzwischen gibt es wohl mehr Fälle, in denen sich die Täter-Opfer-Rollen vertauscht haben. (Bitte Faktenüberprüfung, wenn einer dazu in der Lage ist.) Verallgemeinern will ich auf keinen Fall. In Berlin wählt zum Beispiel die Mehrheit der Migranten CDU, wie ich es gerade gestern erstaunt im Radio hörte, wahrscheinlich weil sie in ein Land wollten, in dem Ordnung herrscht und nun mit Entsetzen feststellen, dass es sich bezüglich der Randale und der hochmütigen Verachtung von Regeln und Gesetzen immer mehr den Gesellschaften annähert, aus denen sie geflohen sind.

„Links-grüne“ Politiker vertreten also keinesfalls die Mehrheit der Migranten, sondern den Teil, der sich nicht in eine deutsche Leitkultur einfügen will. (Wahrscheinlich weil sie selbst keine „deutsche Leitkultur“ mögen, sondern viel mehr eine „westliche“, vielleicht auch „europäische“ und wenn national, dann höchstens noch eine „US-amerikanische“.) Aber genau wegen dieser „Leitkultur“ waren viele nach Deutschland gekommen und sie sehen nun mit Entsetzen, wie sie eingeebnet und „runtergemacht“ wird zugunsten einer Machokultur der Clans. Ich will ja bezüglich der Zuwanderer auch aus einem anderen Grund nicht verallgemeinern, schon gar nicht negativ: Ich setze meine Hoffnung in den Erhalt der deutschen Sprache in die, die sie mühsam erlernt haben und deswegen hochachten und sie jetzt nicht aus gelangweiltem Überdruss geringschätzen wie deutsche Millionäre, die dank ihres Reichtums tatsächlich „überall zu Hause sind“ und im Englischen bestimmt mehr als im Deutschen.

Wahrscheinlich wird die sächsische CDU-Landesregierung nun Arbeitskreise einberufen, die die äußerst schwierige Frage ergründen sollen, ob „Bullen“ vielleicht doch auch sogar Menschen sind. Schwierig, schwierig. Dann brauchen sie noch einen Untersuchungsausschuss, um festzustellen, ob ihnen womöglich auch die gleichen Menschen- und Bürgerrechte zustehen wie Kriminellen. Da bin ich gespannt, was bei diesen äußerst komplizierten Fragen herauskommt, denn wir wollen ja nicht „vereinfachen“; das sind ja die Schlimmen, die „Vereinfacher“.

Mal sehen, wie es in Leipzig in einem weiteren Vierteljahr mit den öffentlich an Häuserwände gesprühten Hassbotschaften aussieht.

Ein Kommentar zu “Es steht immer noch da”

  1. Zufälliger Besucher sagt:

    kleine zwischenfrage:
    Wer ist für die Entfernung des Graffities zuständig?
    Anwort:
    Der Hausbesitzer.
    Dem scheint die Verunglimpfung unserer Sicherheitsorgane egal zu sein. Wahrscheinlich aus Kostengründen.
    Mein Verständnis hat er nicht. Genauso wie jemand, der ständig auf der Politik herumwettert, die aber für die direkte Entfernung nicht zuständig ist.
    Schmierereien gibt es ständig. Selbst im eingeäscherten Pompeii wurden schon „Graffities“ gefunden. Es ist kein neues und kein erstaunliches Phänomen. Nur die zur Entfernung Verantwortlichen verlegen sich mittlerweile aufs entspannte Geldverdienen. Meiner Meinung nach die Hauptursache für die meisten Schieflagen unserer Gesellschaft. Bitte einfach mehr Eigenverantwortung und Beteiligung. Es wäre wahrscheinlich einfacher, einfach mal dem Vermieter des Hauses ein Bild zukommen zu lassen mit der Bitte um schnellstmögliche Entfernung. Meistens weiß dieser nämlich nichts davon, weils den Mietern inzwischen auch egal ist.
    Die meisten Städte haben inzwischen auch eine Onlinemeldestelle am Ordnungsamt. Dort kann man sowas recht einfach hinschicken, die ermitteln dann den Besitzer und fordern ihn zur entsprechenden Instandsetzung auf.

    Weniger meckern – mehr Initiative.
    Dann wird’s auch besser.

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